dOKUMENTA (13)

August 2012:@ dOCUMENTA (13)

Freitag, der 17.08.2012 16:54 Uhr. Es klingelt wie verabredet an der Tür. „Wir kommen“ sage ich in die Gegensprechanlage, schnappe mir die neben der Tür stehende Tasche und schon sind Heidi und ich auf dem Weg nach unten. Stoi begrüßt uns mit dem gleichen Grinsen, mit dem auch die Sonne vom Himmel auf uns herabschaut. Ausser uns sitzen noch Gereon mit seinem Sohn Elias und Fred, ein befreundeter Künstler aus London im Wagen, der uns heute Abend noch in die „dOCUMENTAstadt“ Kassel bringen soll.

Die gut zweieinhalb Stunden vergehen wie im Flug und schon fahren wir in der Abendsonne von Wilhelmshöhe hinab Richtung Zentrum. Auch wenn wir an diesem Abend nicht mehr auf der Suche nach Kunst sind, so stimmen wir uns doch mit einem Rundgang durch die Kasseler Innenstadt auf den nächsten Tag ein.

Am nächsten Morgen kann es allen gar nicht schnell genug gehen. Auch wenn die d13 erst um 10:00 Uhr ihre Pforten öffnet, haben wir bereits um 9:00 Uhr gefrühstückt,  ausgecheckt und sind auf dem Weg ins Geschehen.

 

 

 

 

 

Wenn man mit offenen Augen durch Kassel läuft, begegnen einem ständig Überbleibsel der vergangenen Weltkunstausstellungen. Oft erkennt man diese nur, wenn man darauf hingewiesen wird.

Das Thermometer steigt unentwegt weiter und so sind wir auch zu dieser frühen Morgenstunde froh, als sich die Ausstellungshallen für uns öffnen. Die erst am 24.11.2011 wiedereröffnete „Neue Galerie“ wartet gleich mit den ersten Highlights auf. Zum Beispiel zeigt die südafrikanische Fotografin Zanele Muholi eine beeindruckende Portraitserie farbiger Homosexueller.

 

 

 

 

 

 

 

Auch das für uns spektakulärste Kunstwerk der diesjährigen Documenta finden wir in der „Neuen Galerie“ Geoffrey Farmer „Leaves of Grass“. Die vielen tausend, aus 50 Jahrgängen der Zeitschrft „LIFE“ ausgeschnittenen und auf Halmen wie Blumengestecke zusammengesteckte Bilder bilden in dem langen lichtdurchfluteten Gang eine Einheit. Im Zusammenspiel von Licht und den unendlich vielen Einzelbildern gibt es allein hier so viel zu entdecken, dass die 100 Tage der dOCUMENTA (13) dafür nicht ausreichen. Wir alle hoffen, dass dieses Werk über die d13 hinaus erhalten bleibt,, wie zum Beispiel „Das Rudel“ von Joseph Beuys das seit 1976 in der „Neuen Galerie“ gezeigt wird.

 

 

 

 

Weitere nennenswerte Kunstwerke, die unter den vielen besonders positiv herausstachen und unsere Gedanken noch länger beschäftigen werden, waren:

Llyn Foulkes „The Lost Frontier“ oder auch seine selbstgebaute Musikmaschine und die Jalousien von Haegue Yang im Kulturbahnhof.

Völlig erschöpft von der Sonne und all den inspirierenden Eindrücken, ging es dann wieder zurück nach Grevenbroich.